Vor ein paar Tagen veröffentlichte Reuters einen Bericht über angeblich in Syrien (andere Quellen konkretisieren: in Barzeh) gefundene Spuren von Sarin und VX, was Beweise dafür sein sollen, die syrische Regierung habe eine gewisse Menge an chemischen Kampfstoffen vor den OPCW-Inspektoren “verheim...
Liebe Leser,
am heutigen Tage, dem 2. Mai 2015, jährt sich das Massaker in Odessa zum ersten Mal, welches im folgenden Video schön zusammengefasst ist:
Wir erinnern uns: Antimaidan-Aktivisten hatten im Kulikowo-Park vor dem Gebäude ein Zeltlager aufgestellt, demonstrierten (im Gegensatz zum Euro...
Die dreistündige “Volks-Fragerunde” mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin am vergangenen Donnerstag wurde von vielen russischen Medien standardmäßig als “wie immer super” dargestellt, während ausländische Meldungen oft davon sprachen, dass Putin “erstaunlich friedfertig” gewesen sei. Die Rez...
Igor Kolomojskij. Foto: UNIAN
In der ehemaligen Ukraine nimmt die Große Oligarchische “Revolution der Würde” ihren Lauf. Ein Kapitel aus dieser Leidensgeschichte hatten wir hier schon, aber für die, welche – gleich dem Journalisten, der mal bei “ZAPP” auftauchte – nicht so recht wissen, was vo...
Nachdem die irakische Armee (im Verbund mit zahlreichen, vor allem schiitischen Milizen) vor 10 Tagen eine Offensive zur Rückeroberung von Tikrit begonnen hatte, erzielt sie nun außergewöhnlich schnelle Erfolge. Zur Stunde dringt sie nach eigenen Angaben in die von drei Sei...
Die gängige Deutung pro-europäischer Meinungsmacher, für den Mord an Boris Nemzow sei entweder Putin persönlich, oder aber wenigstens eine von ihm angeblich generierte “Atmosphäre des Hasses” verantwortlich, ist – ganz egal, wie man es nimmt – dermaßen idiotisch, dass sie eigentlich keines Kommentar...
Hierunter die Übersetzung des Dokuments, das heute Nacht in Minsk ausgearbeitet und unterzeichnet wurde. Auf den ersten Blick überrascht, dass es ziemlich danach aussieht, als habe sich die offizielle “russische Linie”, welche von der RF seit mindestens Mai 2014 verfolgt wird, größtenteils durchgesetzt. Aber eigentlich nur auf den ersten Blick.
Putin danach: “Es war nicht gerade die beste Nacht meines Lebens, aber es ist ein guter Morgen.”
Was aber fehlt, sind Garantien. Wodurch, oder durch wen, wird die Einhaltung des Waffenstillstand ab dem 15. Februar garantiert? Wodurch wird der Abzug der schweren Waffen (nota bene, der schweren Waffen, nicht der bewaffneten Einheiten) garantiert? — De facto ist das eine Wiederholung dessen, was nach dem ersten “Minsk” vereinbart wurde. Ähnlich ist es mit den politischen Bestimmungen; was ist, wenn die Verfassung der Ukraine eben nicht bis Ende 2015 hinsichtlich einer Dezentralisierung geändert wird?
Aus dem Dokumentarfilmprojekt von NewsFront / Max Fadeev: “Der Krieg ist niemandes Bruder”, siebenter Teil des Zyklus “Donbass unter Feuer” (die Filmtitel sind freie Übersetzungen mit Dank an “eMBeAh” für die Inspiration).
Im Film sind die dramatischen Ereignisse zwischen dem 14. und 18. Januar in...
Das Dokumentarfilmprojekt “Donbass unter Feuer” (freie Übersetzung) ist eine qualitativ ziemlich gute, ansonsten episodenhafte Zusammenstellung von Filmsequenzen aus dem Donbass im Kriegszustand. Es gibt in dieser Serie inzwischen wohl sieben Folgen unterschiedlicher Länge. Maxim Fadeev war seiner...
Wie vor einiger Zeit schon abzusehen war, hört und liest man – wenn man nicht gerade gezielt danach sucht – jenseits von IS/Daesh kaum noch Nachrichten aus Syrien, insbesondere, nachdem die False flag mit dem chemischen Bombardement von Ostghouta durch ein beispielloses Biegen und Brechen der “gro...
Zu Beginn vielleicht erst einmal ein Zitat:
“Er ist es, der 1994 den Präsidentenpalast schützen wird. Er ist es, der die Operation zur Einnahme Grosnys planen und durchführen und die Verhandlungen in Chassawjurt leiten wird. Und als Jelzins Geisel festsitzt, während dieser ins “unterworfene” T...
Hierunter findet sich die unkommentierte, vollständige Übersetzung des Stenogramms von Putins Auftritt beim Waldai-Klub 2014 – als Grundlage für eventuelle spätere Diskussionen und Erörterungen. Der Text hat keinerlei Hervohebungen oder Markierungen und ist (momentan) nur relativ oberflächlich korre...
Igor Strelkow, der “Schütze”, ist am 11.09.2014 nach Ablauf eines Monats seit seinem fast schon mysteriösen Verschwinden aus Donezk in Moskau mit einer Erklärung an die Öffentlichkeit getreten, die überaus innenpolitischen Charakters ist. Abgesehen davon, dass darin eine Bewertung der Minsker Waffenstillstandsvereinbarungen vom Gesichtspunkt der “Ideen der Revolution” enthalten ist, kann sie als eine mögliche Antwort auf hier immer wieder auftretende Fragen wie “Wird RIA Novosti vom Kreml oder vom Weißen Haus kontrolliert?” dienen. Ich stelle den Text einmal weitgehend unkommentiert hier ein, mit dem Hinweis, dass er nicht unbedingt für alle interessant sein mag. Wer aber nach Erklärungen für das monatelange “Schweigen Putins” zum Genozid im Donbass sucht, kann hier eine mögliche Antwort aus Sicht eines der wichtigsten Beteiligten finden.
Die russischen Staatsmedien schweigen übrigens weitestgehend zu diesem Auftritt. Kann schon sein, dass er ihnen nicht wichtig genug vorkommt. Man muss sehen, was wirklich an Kraft dahinter steht; in wenigen Wochen hat Strelkow jedenfalls eine “richtige” Pressekonferenz versprochen, die dann etwas konkreter zu seinen Vorhaben Aufschluß geben könnte.
UPDATE. Wer’s konkreter mag, kann gleich zur Fragerunde vorspulen.
Ortseingangsschild von Al-Bukamal, Syrien, nahe der Grenze zum Irak: jetzt eine Stadt im “Wilayat al-Furat” (Provinz Euphrat) des “Islamischen Staates” (via @ajaltamimi)
Zu den derzeit scheinbar recht träge dahinlaufenden US-Bombardements gegen den sogenannten “Islamischen Staat” wird sich offenba...
Heute und/oder morgen wird vermutlich ein kritischer Moment zur Lage in der Ukraine eintreten – und das hat mit dem NATO-Gipfel in Wales zu tun; dort soll es Konsultationen nicht nur auf dem üblichen aggressiven Niveau geben, sondern ganz speziell auch die Ukraine thematisiert werden.
Tick, Trick...
Die Ereignisse haben sich in Novorossiya und der Ukraine in den letzten Tagen überschlagen, vor allem, was die militärische Perspektive angeht. Fangen wir mit einem Ereignis an, das den meisten Lesern hier durch Märchenschau und Konsorten ohnehin schon bekannt ist, nur vielleicht die Bedeutungsschwe...
Vorgestern gab es von der NATO eine frische Portion Satellitenbilder, mit denen zweierlei belegt werden soll: a) die Russen liefern den “Separatisten” ausgemusterte T-64 per Tieflader an und irgendwie über die Grenze nach Neurussland, und b) der “Truppenaufmarsch”, den die Russen unsinnigerweise a...
Das gestern von KP.ru geführte Interview mit dem Kommandeur der Volkswehr in Slawjansk, Igor Strelkow, verantwortlich für Verteidigung der VRD, gibt Aufschluß über einige Details der Konfrontation in und um Slawjansk und die derzeitige Lage. Nach dem gestrigen Tag in Donezk mit um die 50 Toten unter...
Der “Publikumsliebling” Prof. Andrej Fursow hat dann und wann, immer mal wieder seine Auftritte, so auch ganz selbstverständlich im Zusammenhang mit dem Putsch in Kiew Ende Februar. An seinen Einschätzungen der Lage ist wahrscheinlich der geisteswissenschaftliche Faktor die Komponente, die sie dem Leser unabhängig von Glaubwürdigkeit oder Nachvollziehbarkeit einerseits hochinteressant, andererseits schwer verdaulich macht. Es kann gar nicht anders gehen, als von relativ fest umrissenen, lokalen Problemen gleich auf die Weltarena auszuholen und Dinge herzuleiten, die man selten, wenn überhaupt, je wahrgenommen hat.
Fursow ist dabei Vertreter einer Linie an Ideologen, die vom “westlichen” – oder besser gesagt: liberalen – Standpunkt aus immer falsch eingeordnet werden, indem man sie recht ohnmächtig mal als “post-stalinistisch”, mal als “post-faschistisch” verunglimpft. Am besten erkennt man das an den eigenartigen Versuchen, den Präsidenten der Russischen Föderation, Wladimir Putin, ideologisch im herkömmlichen – d.h. im liberalen – Weltbild zu platzieren. Er sei “Post-Faschist”, er sei “Neo-Stalinist”, “Zar”, “kein Linker”, will dabei aber die Sowjetunion wieder aufbauen usw. usf. – alles Unsinn, der bestenfalls den Urheber solcher Äußerungen qualifiziert. Es wurde sogar eigens eine neue Kategorie geschaffen, worin die ganzen mühsamen liberalen Gedankengänge gespiegelt werden.
Natürlich gibt es auch Publikationen, die in die richtige Richtung deuten. Die gleichen Medien fallen aber im Allgemeinen recht schnell in gewohnte Schemata zurück, und schon sind wir wieder beim Alten.
Wer sich dem angeblichen “Phänomen” Putin nähern will, kann das, indem er sich – wie Alexander Rahr bei der “Welt” meint – mit Solschenizyn beschäftigt, oder, wer’s etwas eigenartiger und dabei moderner mag – mit Alexander Dugin oder Sergej Kurginjan. Zwar finden sich all diese Personalien vom liberalen Diskurs gewohnt unter “rechtsextrem” verortet – weil da einfach die passenden Kategorien fehlen, so dass man sich einstweilen mit “kreml-nah” oder “Putin-Versteher” behilft – , aber Dugin beispielsweise ist bekennender Altritualist, steht insofern im Erbe einer klassischen Opposition zur herrschenden Klasse in Russland und kann schon allein deshalb sicher nicht als “kreml-nah” bezeichnet werden. Kurginjan nun ist Restaurator einer Sowjetunion, vertritt dabei aber die Meinung eines russischen “exceptionalism”. Das Schlagwort bei all dem ist aber: Eurasien.
Für Liebhaber von “Light”-Versionen von alledem gibt’s den Historiker Professor Fursow. Viel Spaß beim Lesen. Das folgende Interview mit Fursow erschien am 1. März 2014 auf VZ.ru. Die Übersetzung ist leicht gekürzt.
Hier folgt der dritte und letzte Teil des “Faktor Erdgas” – angesichts der jüngsten Ereignisse wirkt er streckenweise ziemlich anachronistisch (er wurde noch vor dem Sturz Janukowitschs verfasst), kann aber recht gut dazu dienen, ein paar Hintergründe zu erhellen.
Links zu den vorangegangenen Teil...